Training für Begleithundeprüfung

Begleithundeprüfung
Auf dem Trainingsplatz wird in Zweierteams nach einer formellen Anmeldung >> gestartet.

Ablauf der Begleithundeprüfung

Prüfungsteil I – Theoretische, schriftliche Prüfung

Im ersten Teil der Begleithundeprüfung musst Du dein Fachwissen über Hunde und Hundehaltung unter Beweis stellen. Der Teil beinhaltet vorwiegend Multiple-Choice-Fragen (zum Ankreuzen) und zusätzlich einige offene Fragen, die im Langtext zu beantworten sind. Je nach Verband variieren die Fragen etwas. Bei mindestens 70% richtig beantworteten Fragen ist dieser Testteil bestanden. Dieser Sachkundenachweis ist von jedem Halter nur einmal zu erbringen und  dann auch bei anderen Prüfungen gültig.

Prüfungsteil II – Identifikation des Hundes und Unbefangenheitsprüfung

Zu diesem Testteil gehört die Identifikation des Hundes mittels Tätowiernummer oder Chip. Die Unbefangenheitsprüfung – auch Wesenstest genannt – kann außerhalb des Übungsfeldes durchgeführt werden, oder direkt vor dem nachfolgenden Teil auf dem Übungsfeld. Der Leistungsrichter oder der Ausbildungswart berührt hier deinen Hund und testet sein Verhalten hinsichtlich anderer Menschen und Hunde. Dein Hund sollte hier nicht ängstlich oder aggressiv reagieren.

Prüfungsteil III – Unterordnung

Anschließend folgt der Hauptteil der Begleithundeprüfung. Das Team Mensch-Hund wird hier auf dem Trainingsplatz beurteilt. Der Gehorsam Deines Hundes wird mit einigen Kommandos überprüft. Hierzu zählen die Leinenführigkeit (im Normalschritt und Schnellschritt, im Langsamschritt und in der Winkelarbeit. Dein Hund muss hier eng, freudig und aufmerksam neben dir laufen. Vor dem Beginn der Übung kannst Du als Hundeführer ein Hörzeichen geben. Beim Stehenbleiben soll sich der Hund selbstständig neben dich setzen. Die Leine muss während der gesamten Übung leicht durchhängen und der Hund sollte eigenständig folgen.

In der nächsten Übung gehen Dein Hund und Du mehrfach durch eine Personengruppe hindurch und bleiben in der Nähe einer fremden Person stehen. Der Hund sollte sich selbstständig, gelassen und uninteressiert setzen. Die gleiche Übung wird anschließend ohne Leine durchgeführt. Oftmals wird bei diesem Prüfungsteil ein vorgegebenes Laufschema angewendet. Es folgen noch zwei weitere Übungen ohne Leine, also in Freifolge.
Hierzu gehört die Sitzübung. Du läufst eine lange Gerade, bei der Dein Hund in Fuß-Position folgt, und nimmst dann eine Grundstellung ein, bei der Du dem Hund das Kommando „Sitz“ gibst. Du entfernst dich daraufhin vom Hund und holst ihn anschließend wieder ab. Der Hund sollte aufmerksam sitzen bleiben, bis er das Kommando zum Folgen („Fuß“) bekommt.

Die zweite Übung ohne Leine ist das Ablegen in Verbindung mit Herankommen. Ausgangspunkt ist die Position aus der Vorübung, dann nimmst Du die Grundstellung ein, gibst das Kommando „Platz“ und entfernst Dich. Anschließend rufst Du den Hund zu Dir. Dieser sollte sofort und zügig kommen und sich aufmerksam schauend direkt vor Dich setzen. Nach dem Kommando „Fuß“ muss sich der Hund an Deiner linken Seite setzen. Diese Übung wird meist von zwei Teams (Hund und Halter) gleichzeitig absolviert, wobei immer ein Besitzer seinen Hund „abliegen“ lässt. Hierbei lässt der Halter den Hund zunächst absitzen (mit dem Kommando „Sitz“), leint ihn dann ab und lässt ihn abliegen (meist mit dem Kommando „Platz“). Dann entfernt sich der Halter und bleibt mit dem Rücken zu ihm stehen.

Bei diesen Übungen werden Punkte vergeben. Bei mindestens 70% der erreichbaren 60 Punkte (also bei 42 Punkten) hast du den Teil bestanden und die Prüfung kann fortgesetzt werden.

Prüfungsteil IV – Außenprüfung/ Verkehrsteil

Im letzten Teil der Begleithundeprüfung testet man reale Außenbedingungen und dein Hund muss dabei ein gleichgültiges Verhalten zeigen. Der Prüfungsteil wird häufig an stark besuchten Orten wie Parkplätzen oder Bahnhöfen durchgeführt. Dein Hund soll dabei weder an der Leine zerren noch gezogen werden müssen. Oft werden noch zusätzliche Situationen wie ein schreiendes Kind oder ein Fahrradfahrer simuliert. Manchmal wird zusätzlich eine Anbinde-Übung integriert, bei der der Hund alleine angeleint trotz verschiedener passierender Menschen mit und ohne Hund ruhig und gelassen bleiben soll.

Wenn alle Prüfungsteile bestanden sind, hast Du die Begleithundeprüfung bestanden. Es folgt ein Abschlussgespräch und die schriftliche Bestätigung des Bestehens.
Je nach prüfendem Verein kann es Varianten und kleinere Abweichungen im Prüfverfahren geben.

 

Leinenführung
Hund bleibt angeleint und läuft im "Fuß" mit dem Hundeführer.
Aus der Grundstellung-Sitz 50 Schritte im normalen Tempo, Kehrtwendung, dann 12 Schritte im normalen Tempo, 12 Schritte im Laufschritt, 12 Schritte langsam, 12 Schritte im normalen Tempo, Rechtswendung, 15 Schritte normal, Kehrtwendung, 8 Schritte normal, Grundstellung-Sitz.
Nach Zeichen des LR weitere 7 Schritte, Linkswendung und geht dann in die Gruppe.
In der Gruppe eine "Acht" um zwei Personen und bleibt in Grundstellung-Sitz neben einer Person stehen, bis der LR beendet.
Der Hundeführer bedankt sich in der Gruppe und geht zum Ausgangspunkt.

Freifolge
Grundstellung-Sitz, Hund ableinen; 50 Schritte Hund im "Fuß" im normalem Tempo, Kehrtwendung, 12 Schritte im normalem Tempo, 12 Schritte im Laufschritt, 12 Schritte langsam, im normalem Tempo zum Ausgangspunkt;
Grundstellung-Sitz, 15 Schritte, Grundstellung-Sitz (oder Sitz aus der Bewegung), 15 Schritte vom Hund entfernen, nach Aufforderung durch LR zurück zum Hund,
Grundstellung-Sitz, 15 Schritte Grundstellung-Sitz, Platz (oder Platz aus der Bewegung), 30 Schritte vom Hund entfernen, nach Aufforderung durch den LR Hund abrufen in den Vorsitz, dann Grundstellung-Sitz, den Hund anleinen und nach Aufforderung zur Ablage gehen.
Hund ablegen in Platz, ableinen, 30 Schritte entfernen, abwenden.

In der Unterordnung
können 60 Punkte erzielt werden, mit 70 % also 42 Punkten haben Hund und Hundeführer bestanden.

Leinenführigkeit15 Punkte
Freifolgen15 Punkte
Sitzübung10 Punkte
Ablegen, Abrufen10 Punkte
Ablegen des Hundes unter Ablenkung  10 Punkte